WERKSTATT 

„Die Werkstatt muss schöner als mein Wohnzimmer sein, denn hier werde ich den Großteil meines restlichen Lebens verbringen und kreative Ideen in die Tat umsetzen“

 

Nach diesem Motto konnte 1998 mit dem Bau der 170m² großen Glasbläserei begonnen werden. Das Gebäude ist über einen Gang an den Keller des bestehenden Wohnhauses gekoppelt. Um größtmögliche Nutzfläche bei geringster optischer Wahrnehmbarkeit vom Wohnhaus zu gewährleisten, wurde eine Doppelflügelgrundflächenform gewählt, die sich 4 Meter unter dem Erdniveau befindet. Aufgrund der begrünten Dachflächen sind auch die Isolationswerte dieses Gebäudes für eine Glasbläserei optimal – im Sommer hat es dort Kellertemperatur und im Winter ist der Betonbau erdmantelisoliert und wird über eine solarbetriebene Bodenheizung auf einer angenehmen Arbeitstemperatur gehalten. Die Doppelflügelform ermöglicht eine Werkstatteinteilung in einen Heißverarbeitungsbereich mit etwa 20 Brennern, 6 Temperöfen und 2 Drehbänken sowie einen Kaltbearbeitungsbereich zum Glasschneiden, Schleifen und Bohren und zusätzlichen Arbeitstischen. Das Glaslager befindet sich in einem Tunnelkeller, der komplett ins Erdreich eingebettet ist. Ein amphitheaterähnlicher Innenhof bietet eine freie Sicht auf die Hausberge.  Ein Feuerkreis-Mosaikboden durchbricht den Innen-Außenraum und auch restliche, frei sichtbare Betonflächen wurden entweder natursteinartig „gestockt“, mit wildem Wein begrünt oder im Eingangsbereich als Marslandschaft bemalt.

 

Die komplette Abgeschiedenheit ermöglicht es mir, zu jeder Uhr- und Jahreszeit ungestört auf höchstem Qualitätsniveau zu arbeiten. Bei besonders starkem  Schneefall zur Winterzeit ist die Werkstatt nur schwer oder zuweilen gar nicht mit dem Auto erreichbar.

 

2006 wurde das Werkstattgelände durch ein 14 Meter hohes Baumhaus erweitert. Im Jahr 1990 war der „Hausbaum“ bei einem Gewittersturm in seiner Höhe halbiert worden, und wurde viele Jahre später in eine Baumhausplattform umfunktioniert. Es dient als Rückzugs- oder auch Inspirationsort und ist perfekt für ein gepflegtes Mittagsschläfchen geeignet.

 

2012 entstand ein weiterer Glaslagertunnel mit einer Fläche von 50 m². Eine Photovoltaikanlage macht  Wohnhaus und Werkstatt an Sonnentagen stromautark. Um in Zukunft noch unabhängiger von externen Rohstofflieferanten sein zu können wurde 2019 ein HVO Sauerstoffsystem angeschafft. Ziel ist es Sauerstoff zu 100% aus hauseigenen Sonnenstrom zu erzeugen und sich somit nur noch ein mal in fünf Jahren um die Befüllung des unterirdischen Propangastankes kümmern zu müssen.

 

Das 300 Einwohner zählende Dörfchen Mariastein liegt am Fuße der Innberge in der Nähe des Kaisergebirges  zwischen Salzburg und Innsbruck. Wie der Name bereits erkennen lässt, ist Mariastein ein Wallfahrtsort und wird von einer imposanten Burgkirche geschmückt, deren 150 Treppenstufen zur Wallfahrtkappelle hinauf so manchem Pilger in den letzten 650 Jahren wohl schon den Atem geraubt haben.