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Das Erstellen von Flaschen mit individuellem Flascheninnenleben – also die Verknüpfung von freier Glasformgestaltung in Verbindung mit einer Funktionsebene hat mich schon seit meiner Glasfachschulzeit fasziniert. Dies kommt nicht von dem Bedürfnis, aus meinen Arbeiten einen Gebrauchsgegenstand zu kreieren; vielmehr reizt mich die technische Herausforderung, ein Produkt mit mehreren Ebenen so zu formen, dass der Betrachter das Objekt als ganze, komplette Einheit wahrnimmt.

Meine Flaschen samt Innenleben sind normalerweise Auftragsarbeiten und dementsprechend geben die Kunden das Thema vor. Um das Flascheninnenleben zu gestalten, fertige ich in den meisten Fällen zuerst eine grobe Handskizze an. Dann forme ich mit massiven Glasstäben das Glasobjekt frei von Hand am Tischbrenner. Sobald das Glasobjekt die gewünschte Proportion hat, wird es für einige Stunden in einem Entspannungsofen entspannt.

Die Form des gefertigten Innenlebens bestimmt dann im Prinzip die Form des Flaschenrohlings. Dieser wird in einem separaten Arbeitsgang – meistens an der Drehbank – geblasen. Nach seiner Abkühlung schiebe ich das massive Glasobjekt durch den offenen Flaschenboden in den Flaschenbauch und schmelze es mit verschiedenen Handbrennern von außen ein. Dieses Schließen des Flaschenbodens bei 2000°C ist der finale Akt im Fertigungsprozess einer Flasche mit individuellem Innenleben. 
Die Schwierigkeit bei dieser Einschmelztechnik ist es in erster Linie, die großen Glaszugspannungen, besonders während des Einschmelzvorganges, zu beherrschen. Weiters ist natürlich das Erreichen eines ausgewogenen Proportionsverhältnisses zwischen Innenleben, Flaschengröße und Gefäßform eine weitere Herausforderung.

 

Während meiner Schulzeit habe ich mit den ersten Versuchen von Einschmelzungen im Miniaturformat von etwa 10 cm Flaschengröße begonnen. Jahr für Jahr konnte ich die Objektdimension steigern und mittlerweile sind Gefäßgrößen von über einem Meter Höhe und detaillierten Einschmelzungen machbar.

Ohne bewusstes Zutun haben sich die Flascheneinschmelzungen als ein typisches Markenzeichen meiner Glasarbeit entwickelt. Das hier abgebildete Flaschenarchiv zeigt Kundenarbeiten, die ich selber fotografiert habe und die teilweise schon über 15 Jahre alt sind (daher bitte die mangelnde Bildqualität entschuldigen). Einige großformatige „Super-Size-Flaschen“ werden in professionellerer Bildqualität in einem eigenen Block präsentiert.