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Das Kooperationsprojekt „Solvent Scale“ umfasst Glasgefäße, die ursprünglich in industriellen Anlagen zur Rückgewinnung von Lösungsmitteln im Einsatz waren. Diese großvolumigen, form- und skalennormierten Gefäße wurden 2011 in einem speziell für diesen Zweck erbauten Freilufthochofen verformt.  Dabei ist die Deformation der Glaselemente nicht Selbstzweck sondern Begleiterscheinung beziehungsweise Konsequenz der verflüssigten Skalen. Nicht die Defunktionalisierung der Gefäße und im weiteren Sinne der Industrieanlagen wird von Walde angestrebt, sondern die Veränderung der Funktionalität.

 

Bereits 2009 bis 2010 wurde dieses Konzept in kleinerem Maßstab in der Serie „Duft der verblühenden Alpenrose“ praktiziert. Hier wurden die volumsveränderten Laborgefäße teilweise wieder mit einem Alpenrosenparfum befüllt. Diese Füllung wurde vor Jahrzehnten  von der  Seifenfabrik Walde bei einem bayrischen Parfumisten in Auftrag gegeben. Schon  Martin Waldes Großvater hatte erkannt, dass gerade verblühte Alpenrosen einen ganz besonderen, geruchsintensiven Duft verbreiten. Dieser kann in den luftdicht abgeschmolzenen Glasgefäßen nur noch erahnt werden.

Obwohl die Alpenrosenproduktionsreihe nun schon einige Jahre zurückliegt, kann man den Duft an den damals verwendeten Produktionswerkzeugen heute noch immer wahrnehmen.